WAZ: Intrigantenstadl AfD – Kommentar von Tobias Blasius zum Parteitag der NRW-AfD

Die AfD sei nun einmal ein „gäriger Haufen“, hat ihr
Bundesvorsitzender Gauland gesagt. Wer die Gärung als produktiven
Prozess versteht, muss sich beim Blick auf den größten Landesverband
fragen: Was gärt da und mit welchem Ziel? Sieben Monate nach dem
Einzug in den Landtag ist NRW-Spitzenkandidat Pretzell geflüchtet,
der Schatzmeister ihm gefolgt, und der bisherige Co-Vorsitzende
Renner zieht sich mit einer bitteren Klage über den Intrigantenstadl
AfD („Politische Abenteurer, Egomanen, Füßetreter“) zurück.

Die Doppelspitze bilden nun die Landtagsabgeordneten Röckemann und
Seifen, die mehr oder minder deutlich nach rechts blinken. Ob mit dem
neuen Personal eine wie auch immer geartete Professionalisierung der
NRW-AfD Einzug halten könnte, erscheint zweifelhaft.

Nach innen werden alte Rechnungen beglichen bis hin zu
Untreuevorwürfen, nach außen sämtliche Themen plump mit Ressentiments
gegen die angeblich multikulti-sozialromantisch-versifften
„Altparteien“ verklappt. Ein eigener Kurs, ein durchgerechnetes
Konzept, ein alternatives Lösungsangebot? Fehlanzeige.

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