WAZ: Jede Kasse regelt Kosten für Brust-OPs anders

Frauen, die gefährliche Brustimplantate austauschen
lassen wollen, werden sehr unterschiedlich an den Kosten beteiligt.
Je nach Krankenkasse müssen sie die Rechnung gar nicht, zur Hälfte
oder fast ganz bezahlen, ergab eine Umfrage der WAZ-Gruppe
(Donnerstagsausgabe). Nach Schönheits-OPs müssen sich gesetzliche
Kassen nur zu 50 Prozent an der Entfernung und gar nicht an neuen
Implantaten beteiligen. So macht es die TK. Sie übernimmt die Hälfte
der Entfernungskosten von rund 1300 Euro, also 650 Euro. Eine OP, in
der auch neue Implantate eingesetzt werden, kostet nach Angaben der
TK aber rund 4000 Euro, bleiben rund 3350 Euro für die Frauen. Doch
die Kassen haben Spielraum. So übernimmt die AOK Nordwest die Hälfte
der Gesamtkosten, also rund 2000 Euro. Zudem berücksichtigt sie die
Einkommensverhältnisse und übernimmt in Härtefällen auch mehr. Das
solle verhindern, dass Frauen aus finanzieller Not auf eine
notwendige OP verzichten. Weil „eine ernsthafte
Gesundheitsgefährdung“ bestehe, übernimmt die AOK Rheinland/Hamburg
die Kosten „in sämtlichen Fällen“ gleich komplett. Sie wolle sich das
Geld bei den Herstellern oder Kliniken zurückholen, hieß es gestern.
Die Barmer GEK beteiligt sich nur an der Entfernung der Kissen, je
nach Einkommen aber auch zu mehr als 50 Prozent. Brust-OPs aus
medizinischen Gründen werden privat wie gesetzlich meist komplett
bezahlt.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://