Es ist möglich, dass der jordanische König gestärkt
aus dem Wahnsinn der vergangenen Tage hervorgeht und sein zerrissenes
Land zusammenführt. Die grausame Ermordung des jungen Piloten zwingt
die Jordanier dazu, sich zu entscheiden – für oder gegen die
mordenden Dschihadisten, für oder gegen die internationale
Anti-Terror-Allianz, für oder gegen die Verteidigung ihrer
Glaubenswerte. Denn genau darum geht es. Aber sicher ist der Erfolg
des Königs nicht.
Die Brutalität der Terrormiliz soll Angst und Schrecken verbreiten
und einen Keil treiben in die Anti-Terror-Allianz. Und das gelingt
offenbar. Statt die Reihen zu schließen, ziehen sich die Vereinigten
Arabischen Emirate aus der Koalition zurück. Dabei ist es an der
Zeit, dass die Muslime, wie es die jordanische Königin Rania kürzlich
formulierte, von den Extremisten „ihre Geschichte und ihre Identität
zurückerobern“. Mit Hasenfüßigkeit geht das nicht.
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