WAZ: Jürgen Trittin: Zügiger Ausstieg aus der Kernkraft möglich

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen
Trittin, hält einen Atomausstieg Deutschlands „in der nächsten
Legislaturperiode“ für möglich. Dazu müssten bestimmte
Voraussetzungen geschaffen werden: „Die Energieversorgung muss
dezentraler werden. Zur Regelung von Spitzenlasten müssen
Gaskraftwerke eingesetzt werden, weil Kohle- und Atomkraftwerke nicht
ständig rauf- und runtergefahren werden  können. Wenn man Gas nicht
importieren will, dann muss man es vorher einsparen, also mit der
Gebäudesanierung viel schneller vorankommen“, sagte Trittin den
Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Außerdem
müsse „die Planungs- und Errichtungsblockade für Windkraft in Bayern,
Hessen und Baden-Württemberg beendet werden“. Dort habe Windstrom
einen Anteil von unter einem Prozent. In Sachsen-Anhalt seien es 15
Prozent. Kohlekraftwerke eignen sich laut Trittin nicht als
Brückentechnologie: „Auch sogenannte moderne Kohlekraftwerke haben
leider nur einen unmodernen Wirkungsgrad: unter 50 Prozent. Neue
Kraftwerke sollten einen Mindestwirkungsgrad von 58 Prozent haben.
Das schafft man nur mit Gas oder mit Kohle in Verbindung mit
Kraft-Wärme-Kopplung.“

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