An der Ressortverteilung in der EU-Kommission, so
wie deren künftiger Chef Juncker sie sich ausgedacht hat, gibt es
manches zu bekritteln. Ein Brite, der den Finanzmarkt regelt, ein
Franzose mit Zuständigkeit für Ausgabendisziplin, ein Ungar, der
geholfen hat, sein Zuhause auf stramm nationalen Vordermann zu
bringen und nun europäische Kultur repräsentieren soll – da wird
mancher schon abwinken, bevor es losgegangen ist. Doch so einfach
sollte man es sich nicht machen. Juncker hat ein bemerkenswert auf
Veränderung ausgerichtetes Personal-Konzept präsentiert. Das wird
nicht allen bürokratischen Stumpfsinn und Brüsseler Trott in
bürgernahe Kreativität verwandeln. Aber es kann helfen, die
EU-Schaltzentrale politischer zu machen. Das Team Juncker hat
jedenfalls die Chance verdient, die Zweifel in der Praxis zu
widerlegen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de