Immer weniger Jugendliche trinken Alkohol. Schön und
gut. Für große Freude liefert die neue Studie zum Alkoholkonsum
junger Menschen aber keinen Grund. Nach wie vor trinken zu viele
unter 16-Jährige Alkohol. Komasaufen ist beliebt.
Machen wir uns nichts vor: Wenn ein Heranwachsender Schnaps
trinken will, dann bekommt er ihn auch in Zukunft. Unter dem Strich
müssen die Jugendlichen auch selbst auf den Trichter kommen, dass
„Saufen“ uncool ist.
Der Staat muss aber dafür sorgen, dass diese Erkenntnis reifen
kann, dass die Gesellschaft Betrinken zunehmend ächtet, und dass
Heranwachsende schwer an Alkohol kommen. Hier tut die
Drogenbeauftragte zu wenig.
Es reicht nicht aus, auf Infokampagnen, Broschüren und die
Einhaltung des Jugendschutzes an Tankstellen zu pochen. Wie wäre es
mit einer höheren Alkoholsteuer oder Warnhinweisen auf Flaschen mit
Hochprozentigem? „Zu viel Alkohol kann töten“, könnte da stehen. Und:
Muss es wirklich sein, dass vor einem Fußballspiel im TV eine
Bierwerbung läuft?
Wenn Dyckmans mehr Heranwachsende vom Trinken abhalten will, muss
sie auch solche Sanktionen und Verbote andenken. Sie sind nicht das
alleinige Mittel, aber ein Baustein im Kampf gegen Alkoholkonsum.
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