Die Organisation der Telefonbetrüger trägt
Mafia-ähnliche Züge. Briefkastenfirmen im Ausland, die durch
computergesteuerte Wahlsysteme ausgewählte Zielgruppen mit Anrufen
bombardieren – gern ins Visier genommen werden Senioren. Dass die
Kriminellen in diesem Jahr so massiv und dreist in Deutschland
auftreten, mag als Beleg gelten: In diesem schmutzigen Geschäft ist
offensichtlich Geld zu holen.
Verbrauchern, die sich oft durch Daueranrufe auf das Äußerste
belästigt fühlen, kann man nur raten: Immer auflegen, nie
zurückrufen. Eine Nummer, die Geld kosten soll, kann kein Gewinn
sein.
Der Politik kann man nur den Rat geben, die Entrüstung der
Betroffenen ernst zu nehmen. Wenn die Bundesnetzagentur gegen die
Telefonterroristen machtlos ist und falls ihr Vorwurf stimmt, dass
Polizei und Justiz mangels Erfolgsaussichten nicht ermitteln, dann
muss die Europäische Union ran.
Dass man Telefonbetrügern, die von erschlichenen Gebühren leben,
den Anschluss abklemmen kann, ist bereits bewiesen: vor Jahren mit
dem erfolgreichen Totlegen der sündhaft teuren Sex-Hotlines im
Ausland.
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