Der Handelskonzern Metro will sich nun doch nicht
von seiner Warenhaustochter Kaufhof trennen – zumindest nicht jetzt.
Wohlweislich enthält die Mitteilung des neuen Metro-Chefs Olaf Koch
die Bemerkung, die Verkaufsverhandlungen seien „bis auf Weiteres“
gestoppt. Das schafft zwar vorübergehend Klarheit, lässt aber für die
Zukunft alle Optionen offen. Dass Koch auf die „aktuelle Lage am
Kapitalmarkt“ verweist, wirkt dabei eher wie ein vorgeschobenes
Argument. Auch vor Wochen sah die Situation an den Finanzmärkten kaum
anders aus. Was sich indes geändert hat, sind die Machtverhältnisse
im Hause Metro. Zum Jahreswechsel musste Kochs Vorgänger Eckhard
Cordes seinen Posten räumen, jener Manager also, der die
Verkaufspläne für Kaufhof vehement vorangetrieben hatte, selbst als
sich die eigene Amtszeit dem Ende näherte. Koch, der einstige
Metro-Finanzchef, emanzipiert sich nun von seinem früheren Chef
Cordes. Vor allem aber verschafft sich Koch Zeit. Wer weiß, womöglich
steht demnächst doch wieder ein Verkauf von Kaufhof auf der
Tagesordnung. Und ganz sicher wird in diesem Kontext der Name
Karstadt fallen.
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