Seit sechs Jahren hangelt sich die Zahl der
Erwerbstätigen in Deutschland von einem Rekord zum nächsten. Seit
gestern wissen wir, dass 41,5 Millionen Menschen einer Beschäftigung
nachgehen. Der Mega-Wert ist aber nur auf den ersten Blick ein Grund
zum ungehemmten Jubel. Denn in die Statistik fließen sowohl voll
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer ein, aber auch
Personen in Arbeitsgelegenheiten, Wehr-, Ersatz- und
Sozialdienstleistende und mithelfende Familienangehörige. Die
Erwerbstätigen-Zahl erfasst also auch die kleinste Tätigkeit. Sie
sagt nichts darüber aus, ob sich der Arbeitsmarkt stabilisiert hat
und ob die Menschen von ihren zum Teil sehr geringen
Beschäftigungsverhältnissen auch leben können. Denn der Abbau der
Arbeitslosigkeit verläuft langsamer als das Anwachsen der
Erwerbstätigen-Zahl, weil Zuwanderer auf den deutschen Markt drängen
und Förderprogramme für Arbeitslose gekürzt werden. Für diesen Januar
erwarten Experten wieder mehr als drei Millionen Erwerbslose. Die
Rekordmeldungen aus Wiesbaden sind also nicht mehr als
aussageschwache Zahlenspiele.
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