WAZ: Kein Signal in Sicht. Kommentar von Matthias Korfmann

Es gibt Schmuddelrestaurants, die sich auch ohne
warnende Ampel auf den ersten Blick disqualifizieren. Doch bei den
meisten kann sich der Gast nicht wirklich sicher sein. Wer weiß
schon, wie es in der Küche aussieht? Wie frisch Salat, Fisch und
Desserts wirklich sind?

Hygiene-Kontrolleure kennen die Wahrheit hinter den Kulissen. Die
meisten Läden sind sauber. Aber immerhin jeder Vierte rasselt bei
Überprüfungen durch. Und jeder von uns kennt Geschichten über Köche,
die sich ihre Arbeitsplätze mit diversen Kleintieren teilen.

Die Ampelkennzeichnung würde damit Schluss machen, wie der Blick
nach Dänemark zeigt. Seit der Einführung der „Restaurant-Smileys“
dort achten fast alle Gastronomen peinlich genau auf die Hygiene.

Für den Verbraucher also wäre die Signalanlage an der
Restauranttür hilfreich. Dennoch dürfen sich die Schmutzfinken
relativ sicher fühlen. Nicht vor den Kontrolleuren, denn die werden
nach wie vor vorbeischauen. Aber vor der Politik. Bevor sich
sämtliche Verbraucherschutz- und Wirtschaftsminister auf eine
gemeinsame Position einigen, dürfte noch vielen der Appetit vergehen.

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