Wer ins Krankenhaus geht, will gesund werden. Häufig
infizieren sich Patienten aber erst in der Klinik mit
lebensbedrohlichen Keimen. Die MRSA-Erreger reagieren nicht auf
Antibiotika und werden gerade für ältere Risikopatienten mit
geschwächtem Immunsystem hochgefährlich. Ursache für das Vordringen
der besonders hartnäckigen Keime ist nicht selten die mangelhafte
Hygiene in Krankenhäusern. Gegen Missstände, mangelnde Kontrolle und
Schlendrian hilft nur eins: völlige Transparenz. Problematische
Kliniken, die eine hohe Infektionsrate aufweisen, müssen öffentlich
benannt werden. Das erhöht den Handlungsdruck im Krankenhaus und
rettet Leben. Patienten müssen erwarten können, dass ihre Klinik die
Hygiene groß schreibt. Schließlich sind die Hygienemaßnahmen
Bestandteil der Fallpauschalen. Auch für die Klinik selbst rechnet
sich mehr Sauberkeit: Ein infizierter Patient wird für das
Krankenhaus teuer, weil er das Bett länger belegt. Der massive
Einsatz von Antibiotika hat bewirkt, dass immer mehr Erreger
resistent sind. Forscher setzen auf ein neues Killerbakterium gegen
die Keime. Bis der Anti-Keimling zum Einsatz kommt, bleibt als
Abwehrmittel allein die Hygiene. Dass es offenbar starke regionale
Unterschiede bei den Infektionen mit gefährlichen Keimen gibt, darf
Politik und Kassen nicht ruhen lassen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://