WAZ: Kommunale Aktionäre machen bei RWE Druck

Die Kommunen machen beim Essener Energiekonzern RWE
Druck. Trotz der milliardenschweren Schulden des Unternehmens fordern
die kommunalen Aktionären eine stabile Dividende. „Sollte der
Dividendenvorschlag unter einem Euro liegen, hätten wir bis zur
nächsten Hauptversammlung im April sehr unruhige Zeiten“, sagte Ernst
Gerlach, der Geschäftsführer des Verbandes der kommunalen
RWE-Aktionäre (VkA), der in Essen erscheinenden Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Nach Informationen der
WAZ soll der Vorstand von RWE am 4. März einen Dividendenvorschlag
auf den Tisch legen. Nicht die kürzlich veränderte Dividendenformel,
sondern der konkrete Dividendenvorschlag des Vorstands soll dann im
Aufsichtsrat zur Abstimmung gestellt werden.

Die kommunalen Aktionäre halten insgesamt rund 24 Prozent der
RWE-Anteile. Der Energiekonzern hatte zuletzt bereits die Dividende
halbiert – je Aktie gab es nur noch einen Euro. Die Kürzung hatte
tiefe Löcher in viele kommunale Haushalte gerissen. Insgesamt mussten
die kommunalen RWE-Aktionäre im vergangenen Jahr Einnahmeausfälle in
Höhe von rund 150 Millionen Euro verkraften. Die Aktionärsvertreter
der Kommunen wollen nun verhindern, dass künftig noch weniger Geld
vor Ort ankommt. Letztlich stimmt die Hauptversammlung von RWE am 23.
April über die Dividende ab. Bislang haben sich die Kommunen bei den
Aktionärstreffen nie zu Wort gemeldet. Das müsse aber nicht so
bleiben, erklärte Gerlach. „Rein rechtlich“ sei eine Wortmeldung
möglich, sagte er der WAZ. „Und da wir als kommunale Aktionäre bei
den Hauptversammlungen in aller Regel über eine hohe Präsenzquote
verfügen, wäre das sicherlich nicht ohne Bedeutung.“

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