WAZ: Krisenherd Eurozone. Kommentar von Rolf Obertreis

Die Krise in der Eurozone ist trotz der
superlockeren Geldpolitik und zahlreicher Sonderprogramme der
Europäischen Zentralbank (EZB) nicht überwunden. Die Wirtschaft in
der Eurozone wächst kaum noch, in Italien droht Rezession, die
Franzosen kommen nicht vom Fleck. Die Zeit, die Europas Notenbank mit
ihrer Geldpolitik gewährt, haben die Regierungen vor allem in Italien
und Spanien bislang nicht genutzt. In den USA, aber auch in den
Ländern Afrikas, die für ihren Handel auch auf eine gedeihliche
Entwicklung in Europa setzen, steigen die Sorgen und die
Verwunderung. Auch die Deutschen müssen bei der IWF-Jahrestagung in
Washington gestehen, dass die Bremsspuren in der Konjunktur deutlich
werden und es auch im Jahr 2015 nur langsam aufwärts gehen wird.
Investitionen sollen es richten. Bis sie greifen – ganz gleich, ob
das Geld in Brücken, Straßen, Schienen, Bildung oder Forschung
gesteckt wird – geht einige Zeit ins Land. Zudem soll die
Konsolidierung der Haushalte nicht gefährdet werden. Es ist ein
schwieriger Spagat, vor dem die Industrieländer und vor allem die
Europäer stehen.

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