Das Rekord-Elektroauto des Jahres 1899 schaffte 100
km/h, das allerletzte 2011-er-Modell 135 km/h, und bei dem Tempo ist
nach einer Dreiviertelstunde die 9000 Euro teure und 280 Kilogramm
schwere High-Tech-Batterie leer. Aber nur, wenn man weder Heizung
noch Klimaanlage bemüht, sonst geht es schneller.
Die Anfangseuphorie um das Elektroauto ist erst einmal vorbei. Zu
groß waren die Versprechungen, durch die das Umweltmobil mit
Kabelanschluss emotional aufgeladen werden sollte: ein tolles
Fahrerlebnis dank bärenstarker Elektromotoren, ohne Auspuff
abgasfrei, bald auch schnell aufladbar an jeder Ecke, nebenbei noch
Speicher für Windenergie, und das alles für ein paar Euro Stromkosten
auf 100 Kilometer zu haben.
Bewahrheitet hat sich davon: Elektroautos sind schön leise. Vor
allem sind sie auf unabsehbare Zeit sündhaft teuer und
unwirtschaftlich, und das mag der Privatmann als Kunde überhaupt
nicht. Das Drei-Liter-Auto von Volkswagen scheiterte daran, dass nur
für bekennende Ökofreaks die persönliche Gewinnrechnung aufging. Es
kostete 1999 ungefähr das in D-Mark, was Renault jetzt für sein
Elektro-Auto in Euro verlangt: 26. 000.
Bald wird wieder der Ruf nach Subventionen für das E-Mobil laut
werden. Im Augenblick wüsste man nicht, wofür eigentlich.
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