WAZ: Kurzschluss in derÖkostrombatterie – Kommentar von Gerd Heidecke

Die dezentrale Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht
auf dem Hausdach ist eine saubere Sache. Aber auch eine teure
angesichts der festgeschriebenen Milliardenförderung. Mit Batterien
im Keller als Zwischenspeicher könnte der Eigenverbrauch der
Hausbesitzer mit ihren Photovoltaikanlagen vervielfacht werden. Das
würde die Netze entlasten. Und: Nicht eingespeister Ökostrom,
zumindest der neueren Photovoltaikanlagen, muss auch nicht vergütet
werden. Was jedoch fehlt, ist eine Anschubfinanzierung für die teuren
Akkus. Die Idee, mit zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für
Wiederaufbau die Batterien über die nicht weit entfernte
Rentabilitätsgrenze zu hieven, liegt da nah. Dafür fehlen jetzt im
Milliardenspiel Energiewende vergleichsweise läppische 50 Millionen
Euro. Dass sie fehlen, soll an den ausbleibenden Einnahmen aus dem
Verkauf von Verschmutzungsrechten liegen – ein Treppenwitz der
Umweltpolitik. Dass Wirtschaftsminister Rössler eine Reform des
Zertifikatehandels über eine Beschränkung und damit Verteuerung der
Verschmutzungsrechte blockiert, ist dagegen gar nicht witzig. Das
Geld fehlt nicht nur dem Klimaschutz, sondern führt zum Kurzschluss
in der Ökobatterie.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://