Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat den
Appell an die katholische Kirche verteidigt, das Eheverbot für
Priester aufzugeben. Wenn die „Amtskirche“ zögere, sich mit dem
Priestermangel und dem Sinn des Zölibats öffentlich
auseinanderzusetzen, „dann müssen es eben engagierte Laien tun“,
sagte Lammert der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Wir müssen
darüber reden.“ Er sei sich sicher, „dass es eine Reihe von Bischöfen
geben wird, die froh sind, dass wir die Debatte eröffnen.“ Für den
Zölibat gebe es weder eine zwingend theologische oder gar biblische
Notwendigkeit noch eine praktische Erklärung. So sehr die Regelung
nachvollziehbar gewesen sei, „so wenig ist sie heute plausibel“,
sagte Lammert. Zugleich versicherte er, „wir wollen keine Polemik“.
Die Gruppe von CDU-Politikern drücke mit ihrem Appell nur ihre tiefe
Sorge und wachsende Ungeduld darüber aus, dass der Mangel an
Priestern größer werde und die Kirche „keine Aussicht auf Abhilfe“
eröffne. Bei den Initiatoren handelt es sich laut Lammert um einen
politischen Freundeskreis, der sich regelmäßig treffe, um zweimal im
Jahr „buchstäblich über Gott und die Welt zu reden“. In
unregelmäßigen Abständen hätten sie sich schon früher zu
kirchenrelevanten Themen geäußert.
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