Unter dem Druck der Finanzkrise und der
EU-Wettbewerbshüter scheint der schwerfällige deutsche
Landesbanken-Sektor doch noch in Bewegung zu geraten. Das ist für
sich genommen schon eine gute Nachricht. Die künftige Zentralbank der
mehr als 100 NRW-Sparkassen, wichtigstes Überbleibsel der einst so
mächtigen WestLB, soll noch vor ihrem Start bei der Landesbank
Hessen-Thüringen unterschlüpfen. Es wächst damit die Hoffnung, dass
die Kleinstaaterei im öffentlichen Bankensektor endlich überwunden
wird. Wenn ein viele Bundesländer übergreifendes Verbundmodell den
örtlichen Sparkassen einfach nur helfen würde, ureigenen Aufgaben
etwa bei der Mittelstandsfinanzierung gerecht zu werden, wäre schon
viel gewonnen. Bitter: Eine solche Flurbereinigung hätte man bereits
haben können, als viele Landesbanker und -politiker noch so vermessen
waren, auf den internationalen Finanzmärkten mitmischen zu wollen.
Die eigentlichen Probleme der WestLB-Abwicklung sind mit dem
Helaba-Deal leider nicht gelöst. Welche Risiken die übrigen Teile der
Landesbank für den Steuerzahler bergen, ist weiter offen.
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