Zugegeben, den Mitarbeitern die Farbe der Unterhose 
vorzuschreiben, das klingt zu schräg, um wahr zu sein. Die UBS sah 
das wohl anders. Ob die Banker wohl fürchteten, der Ruf ihres 
Kreditinstitutes könnte nach den Fehlern der Wirtschaftskrise noch 
weiter leiden, wenn ihre Mitarbeiter nicht korrekt genug gekleidet 
sind? Die klare Ansage hat aber auch etwas Gutes. Eine 
Kleiderordnung, auch wenn sie nicht so ins Detail geht wie bei den 
Schweizern, hilft Angestellten, sich korrekt zu verhalten. Sie ist 
ein Leitfaden. Und entspannt die Lage. Fast wie bei der Schuluniform.
Es gibt wichtigeres, als sich über schlecht gekleidete Kollegen 
auszulassen. Angemessene Kleidung hat auch etwas mit Respekt zu tun. 
Wer seinen Vorgesetzten, Kollegen und Kunden regelmäßig in T-Shirt 
und Jeans gegenübertritt, während die Anzug oder Kostüm tragen, der 
hat nicht verstanden, wie der Hase läuft. Nur hat die UBS zuletzt 
hinlänglich bewiesen, dass ein Maßanzug noch keinen seriösen Banker 
ausmacht. Weltweit in Verruf gerieten die Schweizer, weil sie zur 
Steuerflucht verleitet haben sollen. Das ist auch in Nadelstreifen 
nicht die feine Art.
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