WAZ: Linke sieht private Altersvorsorge durch Finanzkrise bedroht Parteichef Ernst fordert Ausstieg aus staatlicher Riester-Förderung: „Wir brauchen ein Ausstiegszenario“

Die Linkspartei sieht wegen der Finanzkrise die
private Altersvorsorge von Millionen Bürgern bedroht und fordert
deshalb eine radikale Kehrtwende der Politik. „Lebensversicherungen
und Pensionskassen haben Milliarden in Staatsanleihen investiert, die
jetzt wackeln“, warnte Linke-Parteichef Klaus Ernst im Gespräch mit
den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgaben). Die
staatliche Förderung von Riester- und Betriebsrenten müsse beendet
werden, die Bürger sollten ihre Ansprüche aus solchen Verträgen in
die gesetzliche Rentenversicherung übertragen können, forderte Ernst.
„Wir brauchen ein Ausstiegsszenario: Alle, die Geld in Betriebsrenten
oder Riesterrenten eingezahlt haben, sollten ein zeitliches
befristetes Wahlrecht bekommen, ob sie das Kapital ohne Verlust in
die gesetzliche Rentenversicherung überführen wollten“. Dort würden
ihnen entsprechend Entgeltpunkte gutgeschrieben. Nach seinem Modell
würde man für die Überführung von 11.000 Euro Kapital einen
gesicherten Rentenanspruch von rund 50 Euro erhalten, der über die
Jahre steigen würde. Ernst sagte, der Weg in die private Vorsorge sei
ein Fehler gewesen. „Wer die Rente über den Finanzmarkt organisieren
will, kann auch ein Krankenhaus auf dem Ätna bauen.“

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