Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind noch
zehntausende Lehrstellen unbesetzt – und die Wirtschaft jammert
erneut über die „mangelnde Ausbildungsreife“ der Jugendlichen. Doch
statt zu klagen, sollte die Wirtschaft lieber gegensteuern und an den
Ausbildungs-Konzepten feilen. Teenager sind schließlich noch keine
Erwachsenen.
Es gibt bereits Unternehmen und Projekte, die Lehrlingen neben
beruflichem Fachwissen auch Feinheiten der Mathematik sowie der
Sprache beibringen – und vermitteln, dass Disziplin, Pünktlich- und
Höflichkeit wichtig sind. Denn diese Betriebe und Handelskammern
wissen, dass die Bevölkerung in Deutschland schrumpft, der Nachwuchs
somit begehrter wird und dass Auszubildende manchmal „Nachhilfe“
brauchen.
Daher ist es wichtig, dass Wirtschaft, Politik und Schulen
aufhören, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, wenn es
um „mangelnde Ausbildungsreife“ der Heranwachsenden geht. Besser wäre
es, wenn alle gemeinsam überlegten, wie möglichst viele Jugendliche
gut ausgebildet werden können. Dann wären auch mehr Lehrstellen
schneller besetzt.
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