Indien, das Land, das für Ayurveda, Yoga und
natürlich Mahatma Gandhi steht, mag eine aufstrebende
Wirtschaftsmacht sein. Doch zurzeit wird es als Land wahrgenommen, in
dem Vergewaltigung Volkssport ist. Gewalt gegen Frauen ist religiös
begründet, sagen Experten. Doch das macht sie nicht besser. Nach
einer Studie der Thomson Reuters Foundation ist Indien unter den G20
– den großen Nationen – das frauenfeindlichste Land. Menschenfreunde
glauben, einen Bewusstseinswandel zu erkennen. Ihr Wort in Gottes
oder lieber in Brahmas Ohren, dem Hindu-Gott der Weisheit. Besteht
der Wandel lediglich darin, dass zwei Massenvergewaltigungen
öffentlich wurden und Menschen in Neu-Delhi aufgebracht hat. Gewalt
gegen Frauen ist möglich, weil sie gesellschaftlich akzeptiert ist.
Ebenso wie die Tatsache, dass Mädchenföten abgetrieben, Frauen
verheiratet werden und Frauen Objekte sind. Objekte, die für Männer
zur Verfügung stehen, die man vergewaltigen und wegwerfen kann. Die
Männer Indiens haben Frauen entmenschlicht. Nach welchem Wertesystem
will Indien leben? Für Frauen scheint das Mittelalter noch nicht
beendet zu sein.
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