Seit dem Start des Mitarbeiter- und
Beschwerderegisters im November 2012 sind bei der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) 36.059 Beschwerden über
Bankberater eingegangen. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine
Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe) unter Berufung auf die Antwort der
Bundesregierung auf eine Parlamentsanfrage der
Grünen-Bundestagsfraktion. Gegenüber sechs Unternehmen sowie acht
Mitarbeitern sprach die BaFin nach Angaben des
Bundesfinanzministeriums Verwarnungen aus. In einem Fall wurde einem
Berater die Tätigkeit untersagt. In 36 Verfahren prüft die BaFin
aktuell mögliche Verbote einer weiteren Beratung. Seit August 2017
kamen mit 16 Vorgängen die meisten Beschwerden aus Essen. Das
Beschwerderegister wurde nach der Finanzkrise eingerichtet. Wenn sich
Geldanleger über ihre Bankberater beschweren, müssen die Institute
die Beschwerde seit 2012 an die BaFin melden – egal ob sie berechtigt
sein mögen. Die Bundesanstalt prüft die Beschwerden. Für die Grünen
ist die Zwischenbilanz ein Beleg dafür, dass Kunden häufig unpassende
Finanzprodukte und Wertpapiere verkauft werden. „Die Sanktionen und
Bußgelder bewegen sich leider eher im homöopathischen Bereich und
stehen nicht wirklich für eine effektive Kontrolle der Branche. Hier
muss dringend Personal aufgestockt werden, damit die Behörde auch
ernst genommen wird“, sagte Oliver Krischer, Vize-Chef der
Grünen-Bundestagsfraktion, der WAZ. Er fordert: „Die BaFin muss auch
proaktiv werden und verdeckte Testkäufer losschicken, insbesondere
bei vermutlichen schwarzen Schafen.“
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell