WAZ: Mehr Geld für junge Staatsdiener. Kommentar von Dietmar Seher

Staatsdiener arbeiten nach Jahrzehnten einer
schleichenden Missachtung heute in einer weithin anerkannten Branche:
Unser Gemeinwesen kommt ohne Polizei nicht aus, die sich im
gefährlichen Schichtdienst aufreibt. Es braucht Kita-Betreuungen, um
Eltern den Rücken für die Berufstätigkeit frei zu halten. Doch hält
die Bezahlung mit dem Zuwachs an Respekt mit? Nullrunden im
öffentlichen Dienst, wie sie noch 2005 und 2006 möglich waren, sind
undenkbar. In vielen überteuerten Metropolen würden die
Tarifangestellten der Kommunen scharenweise den Dienst quittieren.
Ein Gehaltszuschlag also ist selbstverständlich. Andererseits
ruiniert eine addiert siebenprozentige Forderung, wie sie die
Gewerkschaften aufstellen, den Rest von Finanzkraft in vielen
Kommunen, die wie die im Revier am Tropf der Länder hängen. Es ist
die Klemme, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam stecken.
Sie werden die letzten Ecken ihrer Instrumentenkästen ausräumen
müssen, um zu einem Interessenausgleich zu kommen. Entscheidender
aber ist, dass der Staatsdienst zukunftsfest gemacht wird. Er muss
Berufseinsteiger locken. Gerade sie sollten im Tarifvertrag besser
bedient werden.

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