WAZ: Mehr Schutz gegen Regenfluten – Kommentar von Wilfried Goebels

Die brutalen Umweltschäden durch Starkregen in
Nordrhein-Westfalen sind kein Zufall: Hemmungslos wurden Flüsse
kanalisiert und Flächen in Städten betoniert. Mit einem
Schutzprogramm will Städtebauminister Groschek nun gemeinsam mit den
Kommunen gegensteuern. Das Problem: Ohne Moos nix los. Land und
Gemeinden fehlen die Finanzen zum regensicheren Umbau der
Infrastruktur. Das nächste Unwetter kommt bestimmt: Offen ist, wo der
Starkregen niedergeht.

Die Städte können ihre Kanäle einfach nicht auf ein
Jahrtausendereignis ausrichten. Neben den Baukosten ließe die
Unterhaltung der im Normalfall stark überdimensionierten Kanäle die
Kosten explodieren – das wäre unverhältnismäßig wie unbezahlbar. An
anderen Stellschrauben – wie dem Verzicht auf Tiefgaragen,
Wohnbebauung und Gewerbegebieten in gefährdeten Regionen – lässt sich
aber drehen.

Und dass renaturierte Flüsse mit Überschwemmungsflächen bei
Starkregen den Druck auf städtische Kanäle mindern, ist den Planern
lange bekannt. Zur Wahrheit gehört auch: Einen Vollkasko-Schutz kann
es nicht geben.

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