Und wieder steht die Kanzlerin neben einem
schwierigen Gast und vor schwierigen Fragen: Kann man dem ägyptischen
Präsidenten Mursi trauen? Darf, kann oder muss man ihn sogar
unterstützen? Oder sollte man einen Bogen machen um den Muslimbruder?
Erstens: Präsident Mursi ist demokratisch legitimiert. Zweitens: Er
vertritt das wichtigste Land der Region. Drittens: Es gibt derzeit
niemanden, der ihn ersetzen könnte. Ägypten steht vor gewaltigen
Herausforderungen: Arbeitslosigkeit, Armut und Staatsverschuldung
wachsen in rasantem Tempo, die unterschiedlichen Kräfte des Landes
stehen sich unversöhnlich gegenüber. Merkel tut gut daran, mit Mursi
das Gespräch zu suchen, ihn auf internationaler Bühne zu
unterstützen. Es ist nicht sicher, dass das Land den Weg von der
Diktatur in die Demokratie schafft, aber es bleibt wünschenswert.
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