WAZ: Milliarden teures Missverhältnis. Kommentar von Tobias Bolsmann

Umweltminister Norbert Röttgen hat zum „Solargipfel“
geladen. Auf Gipfeln ist es einsam – genau so geht es den
„Sonnenkönigen“. Nach und nach gehen ihnen die Argumente aus, warum
gerade sie mit Subventionen gepäppelt werden sollen. Auf rund 25
Gigawatt ist die in Deutschland installierte Photovoltaik-Leistung
2011 angewachsen. Damit ist sie größer als die Kraftwerkskapazität
von Braunkohle. Doch zur Stromerzeugung trug die Photovoltaik gerade
mal drei Prozent bei. Allerdings verschlang sie 8,1 Milliarden Euro
an Einspeisevergütung. Mit anderen Worten: Die uneffektivste
Ökostromquelle wird am stärksten gefördert. Das Land, das sich mit
Schwung in die Energiewende geworfen hat, leistet sich ein Milliarden
Euro teures Missverhältnis. Würden nur die ertragreichsten
Erneuerbaren Energien an ihren effizientesten Standorten in Europa
eingesetzt, würden bis zum Jahr 2020 rund 170 Milliarden Euro
eingespart. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung die von ihr selbst
beschworene Effizienz per Gesetz umsetzt. Selbstverpflichtungen – das
zeigen die Erfahrungen mit der Solarbranche – bringen nichts.

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