Was kann man heute eigentlich noch essen? Diese
Frage stellt sich gerade. Pferdefleisch in der Lasagne oder im
Schweden-Fleischbällchen; Bio-Eier, die gar keine sind – verkauft
wird alles, was sich zu Geld machen lässt. Auch wenn sich dabei der
Magen des Käufers umdreht. Oder er sich schlicht betrogen fühlt, wenn
er merkt, dass er für normale Eier den hohen „Bio“-Preis bezahlt hat.
Was kann man heute noch essen? „Eigentlich nichts mehr“, ist schnell
dahergesagt. Unsere Großeltern haben Zeiten erlebt, in denen das, was
wir heute schlechtes Essen nennen, ein edles Mahl war. Pferdefleisch
und Eier. Hat mancher von geträumt. Und doch nur Pellkartoffeln mit
Quark bekommen. Dass uns nun so schlecht wird, bei diesen Eier- und
Fleisch-Geschichten, liegt wohl daran, dass wir nicht mehr begreifen
können, wie dieses Essen hergestellt wird. Ställe, die wie Fabriken
funktionieren, sind nicht gut. Jeder weiß das. „Bio“ kommt von
„Leben“. Was ist das für ein Leben, wenn 30 000 Vögel in einer
Halle nebeneinander existieren? Das geht nicht mit der Bio-Idee
zusammen. Das ist Hühnerkacke. Was kann man heute noch essen?
Vielleicht die einfachen Lebensmittel. Vom Feld nebenan. Essen, bei
dem man sich nicht fragen muss, was da eigentlich drin ist. Unsere
Sinne sind gut, wenn es darum geht, schlechte und gute Nahrung zu
unterscheiden. Dem eigenen Geschmack und dem Bauchgefühl ist mehr zu
trauen als der netten Verpackung und dem günstigen Preis.
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