Die Deutsche Bahn behindert nach Ansicht des Chefs
der Monopolkommission der Bundesregierung die Konkurrenz. „Die Bahn
ist nicht bereit, langfristige Verträge abzuschließen“, sagt Justus
Haucap im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Haucap
plädiert deshalb für eine Aufspaltung des Staatsbetriebes in ein
Infrastruktur-Unternehmen und einen Verkehrsbetrieb. So sei
grundsätzlich mehr Wettbewerb möglich. „Einem Infrastruktur-Inhaber
wäre egal, wer auf seinen Trassen unterwegs ist, Hauptsache, sie
werden ausgelastet – sei es von der Deutschen Bahn oder von einem
Konkurrenten“, sagte Haucap. Eine strikte Trennung von Infrastruktur
und Verkehr sollte noch vor einer Privatisierung der Deutschen Bahn
passieren, so Haucap. „Danach ist es nämlich dafür zu spät.“
Die Monopolkommission ist ein Beratergremium der Bundesregierung
auf den Gebieten Wettbewerbspolitik und Regulierung. Justus Haucap,
Wirtschaftsprofessor an der Universität Düsseldorf, ist seit Juli
2008 Vorsitzender des Gremiums.
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