WAZ: Mutige Mütter – Kommentar von Frank Meßing zu Gründerinnen

Auf den ersten Blick ist es eine gute Nachricht,
dass Mütter so mutig sind, ihr berufliches Schicksal selbst in die
Hand nehmen und immer häufiger ein Unternehmen gründen. Diese
Risikobereitschaft fehlt Schul- und Universitäts-Absolventen viel zu
oft, vor allem im von Großkonzernen geprägten Ruhrgebiet. Ein Job bei
Thyssen-Krupp oder Eon ist vielleicht doch bequemer.

Die steigende Zahl der „Mompreneure“ verdeutlicht aber auch, dass
Mütter in der freien Wirtschaft Familie und Beruf immer noch nicht
gut unter einen Hut bringen können. Entgegen allen
Lippenbekenntnissen gibt es immer noch nicht im ausreichenden Maße
moderne Instrumente wie Heimarbeit, flexible Arbeitszeiten und vor
allem Betreuungsangebote für die Kinder. Kitas, die um 16 Uhr
schließen und überdies viele Eltern abweisen müssen, weil kein Platz
frei ist, sind Arbeitnehmern keine Hilfe.

Dass das Unternehmen Tagesmutter die Liste der „Mompreneure“
anführt, ist deshalb keine Überraschung. Die Frauen schaffen sich
damit selbst eine Existenz und anderen Eltern die Möglichkeit, ihrer
Arbeit nachzugehen.

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