Ich geb Gas, ich will Spaß – Der Spaß am Fahren
beginnt bald ein Jahr früher. Mit 15, mit einem „richtigen“ Zweirad
und nicht mit einem entschleunigten Mofaroller. Für 15-Jährige ist
das ein Riesen-Unterschied. Schwarz-Gelb schenkt ihnen mehr Freiheit
auf zwei Rädern. Ein Geschenk ist es durchaus, denn die EU macht
keine strengen Vorschriften, wann jemand reif ist fürs Moped.
Bedenkenträger gibt es reichlich. Opposition, ADAC und Verkehrswacht
glauben, dass hohe Unfallzahlen der Preis für diese neue Freiheit
sein werden. Man muss also sehr genau hinsehen, ob die jungen Fahrer
mit ihrer Freiheit gut umgehen können. Vor allem die vierrädrigen
Quads sind schwer zu beherrschen und verlangen viel Fahrgefühl.
Dennoch steckt kein grober Leichtsinn hinter der Initiative. In
vielen Nachbarländern ist Mopedfahren mit 15 normal. Rollende
Mofa-Hindernisse, die gerade 25 km/h schaffen, sind eine deutsche
Spezialität. Und: Die Jugendlichen dürfen bald nicht nur schneller
fahren, sie bekommen auch eine bessere Ausbildung und einen richtigen
Führerschein. Übrigens sieht man die Neuregelung in den neuen Ländern
eher locker: In der DDR durften 15-Jährige sogar mit 60 km/h durch
die Gegend knattern – eine der wenigen Freiheiten, die sie dort
genossen.
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