Wenn Wohnungsgesellschaften ihre Bilanzen vorgelegt
und ihre Mietsteigerungsquoten erläutert hatten, durfte der Appell
nicht fehlen, Mieter bei den Nebenkosten zu entlasten. Diese können
Vermieter nicht beeinflussen, schaden aber als „zweite Miete“ dem
ohnehin angekratzten Image mancher Großgesellschaft.
Das Problem explodierender Wohnkosten hat sich nun auf natürliche
Weise entschärft: Die Energiepreise fallen, und milde Winter
entlasten die Mieter zusätzlich. Auf beide Entwicklungen können sie
sich aber beileibe nicht verlassen. Der Ölpreis kann wieder steigen,
Gaskunden haben derzeit ohnehin das Nachsehen. Und den nächsten
Eiswinter kann niemand verhindern.
Die Kosten für das Wohnen bleiben also sozialer Sprengstoff. Zumal
im Ruhrgebiet, wo das Mietniveau vergleichsweise niedrig ist, die
finanzschwachen Kommunen aber immer wieder die Abgaben erhöhen und so
auch Mieter belasten. Aktuell können sie sich also allenfalls über
eine Verschnaufpause freuen.
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