WAZ: Nicht nur der Preis entscheidet. Kommentar von Christopher Shepherd

Wenn der Billigstrom-Versorger Flexstrom angibt,
dass die schlechte Zahlungsmoral der Kunden mit Schuld an der Pleite
sei, dürfte das für die Verbraucher wie Hohn klingen. Denn vielmehr
ist das Geschäftsmodell von manchem Strom-Discounter das eigentliche
Risiko: Um Kunden anzulocken, bieten sie den Strom zunächst unterhalb
der Beschaffungskosten an. Bezahlt werden die eigenen Rechnungen dann
vom Geld aus der Vorkasse der Kunden. Zudem häufen sich bei
Verbraucherschützern und Schlichtungsstellen die Klagen, wonach
Gutschriften für einen Wechsel zum Billig-Anbieter – auch zu
Flexstrom – nicht bezahlt werden. Durch ein solches Gebaren wird auch
das Ansehen seriöser Anbieter beschädigt. Kunden müssen nun künftig
noch besser aufpassen, dass nicht nur der günstigste Tarif für die
Wahl des Versorgers ausschlaggebend sein darf. Schließlich kann
dieser dann tatsächlich „verboten günstig“ sein, um den Werbeslogan
von Flexstrom aufzugreifen.

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