WAZ: NRW darf nicht auf der Strecke bleiben – Kommentar von Frank Meßing zu Kaiser–s Tengelmann

Gäbe es nur die großstädtischen Supermärkte in
Berlin und München, hätte sich der Verkauf von Kaiser–s Tengelmann
nicht schon seit zwei Jahren hingezogen. Der Konzern wäre vielleicht
gar nicht erst in diese Schieflage geraten. Die Probleme liegen vor
allem in NRW mit seinen meist dezentral gelegenen, oft zu kleinen und
veralteten Filialen. Hinzu kommen das Dienstleistungszentrum mit 400
Mitarbeitern in Mülheim sowie Lager, Fleischwerk und Verwaltung in
Viersen. Danach leckt sich kein potenzieller Erwerber die Finger.

Dreh- und Angelpunkt der Schlichtungsgespräche ist also das
Kaiser–s Tengelmann-Geschäft an Rhein und Ruhr mit seinen rund 4000
Mitarbeitern, die sich besonders große Sorgen um ihre Zukunft machen.
Der Verkauf im Paket soll auch ihre Stellen retten. Edeka als
Wunschpartner hat die Kröte NRW bereits geschluckt. Diese
Bereitschaft muss nun auch Rewe signalisieren, um im Gegenzug an die
Filetstücke insbesondere in Berlin heranzukommen. Mülheim und NRW
sind die Keimzelle der einst führenden Supermarktkette Kaiser–s
Tengelmann. Die Region darf jetzt nicht auf der Strecke bleiben.

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