Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin
Barbara Steffens (Grüne) hat sich gegen ein Komplettverbot von
Raucherpausen in Unternehmen ausgesprochen. „Es ist völlig
überflüssig, starre Regeln zu Raucherpausen am Arbeitsplatz
einzuführen“, sagte Steffens den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe
(Samstagausgabe). Es gebe bereits jetzt keinen Rechtsanspruch auf
eine vergütete Raucherpause. „Außerdem liegt es frei im Ermessen der
Arbeitgeber, ob sie Raucherräume zur Verfügung stellen oder nicht“,
fügte Steffens hinzu.
Steffens argumentierte, es müsse einerseits um den Schutz von
Nichtrauchern gehen. Andererseits sollten Arbeitgeber ihren
Mitarbeitern, die süchtig sind, Hilfe anbieten. „Daher halte ich
Regelungen für Raucherpausen am Arbeitsplatz für durchaus sinnvoll“,
sagte die Ministerin. Wer ein Verbot von Raucherpausen mit der
Begründung fordere, „dann würde die Arbeitszeit verquatscht“, schüre
„eine Misstrauenskultur“ gegenüber den Beschäftigten, gab Steffens zu
bedenken. „Wirtschaftsverbände fordern die Politik mit einer gewissen
Regelmäßigkeit auf, sich aus dem Alltag der Betriebe herauszuhalten.
Nun wird das exakte Gegenteil gefordert. Das ist nicht
nachvollziehbar.“
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