Das Schicksal der künftigen rot-grünen
Minderheitsregierung entscheidet sich womöglich an diesem Wochenende
in Leverkusen. Dort tagt dann die nordrhein-westfälische Linke.
SPD und Grüne mögen die Grundlage für ihre Regierungsbildung in
NRW noch so sehr als „Koalition der Einladung“ gegenüber den anderen
drei (Oppositions-)Parteien anpreisen. Schon nach erstem Lesen des
Koalitionsvertrags gehen CDU und FDP so deutlich auf Distanz zu
Rot-Grün, dass zum Gelingen ihres Experiments wohl doch nur die
Linkspartei als Mehrheitsbeschaffer bleiben wird. Das weiß auch die
Linke. Aber: Will sie überhaupt Regierungsunterstützer sein? Ist sie
dazu – schon – bereit?
Noch halten unterschiedliche, teils extremistische Strömungen die
NRW-Linke auf Schlingerkurs. Zwischen Radikaloppositionellen und
Regierungswilligen wirken auch irrlichternde Kräfte im Hintergrund.
Bemerkenswert ist allerdings, dass alle bisher bekannten Kandidaten
für die Führung eine klare Richtungsentscheidung erwarten, ob die
Linke sich Rot-Grün weiter annähert oder den Contrakurs sucht.
Fraglich bleibt jedoch, ob eine junge und so in sich zerfledderte
Partei überhaupt zur klaren Kursbestimmung in der Lage ist.
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