WAZ: Ohne die Politik keine Sparautos. Kommentar von Gerd Heidecke

150 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 wird die
millionenstarke Golf-Flotte der nächsten Generation im Laufe ihres
Lebens in die Luft pusten. Rechnet jedenfalls Greenpeace vor. Da
lohnt es sich für die Umweltschützer, vom Volkswagen-Konzern jeden
möglichen Zehntelliter Minderverbrauch einzufordern. Klar ist bereits
jetzt, dass auch der neue Golf kein Drei-Liter-Auto werden wird,
zumindest nicht in seinen Basisausführungen. Klar sind auch die
Gründe dafür: Extra-Sparsamkeit ist beim Neuwagen nur sehr bedingt
sexy für den Kunden. Und für Wenigfahrer sind die 1000 Euro Aufpreis,
die pro eingespartem Liter auf 100 Kilometer fällig sind, schlicht
unwirtschaftlich. So baut VW wie alle anderen Hersteller auch
grundsätzlich nicht das Auto, das am besten mit dem Sprit umgeht.
Sondern das, das sich am besten vermarkten lässt. Sparen um jeden
Preis verkauft sich nicht – siehe Elektrowagen und Hybridfahrzeuge.
Anreize für Minimalverbrauchsautos müssen daher von der Politik
kommen – entweder über Strafabgaben auf den CO2-Ausstoß oder
spürbarere Kaufanreize.

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