Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel
rechnet mit negativen Folgen für die europäischen Opel-Werke durch
die Investitionen des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) in
Russland. „Mindestens zwei bis drei der heutigen Opel-Werke könnten
gefährdet sein“, sagte Einenkel den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe
(Montagausgabe). „Obwohl die bestehenden Opel-Werke nicht voll
ausgelastet sind, werden weitere Überkapazitäten geschaffen“, sagte
Einenkel und fügte hinzu: „Kein Werk ist sicher.“ Das gelte auch für
das Stammwerk Rüsselsheim. „Stammwerk zu sein, heißt noch lange
nicht, die Garantie zu haben, ständig eine hohe Auslastung zu haben.“
Weitere Standorte von Opel in Deutschland befinden sich in Eisenach
und Kaiserslautern.
GM will die Produktion im Werk St. Petersburg und in einer
Gemeinschaftsfabrik mit dem russischen Hersteller Avtovaz in der
Wolga-Stadt Togliatti massiv ausweiten. Der Konzern will die
Produktionskapazitäten mehr als verdreifachen – auf 350.000 Autos pro
Jahr. Auch das Opel-Modell Astra will GM in Russland bauen bauen. Die
beiden weiteren Astra-Standorte sind Ellesmere Port in Großbritannien
und Gliwice in Polen. „Damit sind die deutschen Werke außen vor“,
erklärte Einenkel. „In Deutschland wird es keine Astra-Produktion
mehr geben.“
Einenkel warnte auch vor der Signalwirkung einer möglichen
Schließung des Bochumer Werks. „Nach der Schließung von Bochum wären
weitere Schließungen einfacher zu machen. Kein Werk kann dann noch
sicher sein“, sagte er. Es wird damit gerechnet, dass sich auch der
neue nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD)
für Opel in Bochum engagiert. Einenkel steht nach eigenen Angaben in
Kontakt zum Ministerium. Ein erstes Gespräch auf Arbeitsebene sei für
diesen Dienstag geplant.
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