WAZ: Opel – Offenheit sieht anders aus – Kommentar von Gerd Heidecke

Ruhige Adventstage sehen anders aus. Der
unermüdliche Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel schlägt
erneut Alarm. Der Opel-Vorstand soll sich fünf Tage vor der Feier des
50-jährigen Jubiläums des Ruhrgebiets-Werks gegenüber der Belegschaft
erklären, ob die Unternehmensführung überhaupt noch ernsthaft eine
Zukunftslösung für den so oft zur Diskussion gestellten Standort
sucht. Oder ob man einen längst gefassten Schließungsbeschluss hinter
immer neuen Ausflüchten versteckt, weil man die Reaktionen auf die
unangenehme Wahrheit scheut. Bei der Schließung des Opel-Werks in
Antwerpen hatte man den Beschäftigten bis zuletzt falsche Hoffnungen
auf eine Weiterführung ihres Betriebs gemacht. Nur scheibchenweise
serviert das Management unangenehme Nachrichten für Bochum. Über das
Aus für die Getriebefertigung in Werk II mit 300 Mitarbeitern will
man nicht mehr mit sich reden lassen, sondern hat die Einigungsstelle
angerufen. Die Nachtschicht soll auf die beiden übrigen Schichten
verteilt werden, was weitere Schrumpfungen einfacher macht. Wird ein
bisher in Korea gebautes Modell nach Deutschland verlagert, dann
denkt der Opel-Vorstand inoffiziell an Eisenach. Offenheit sieht
anders aus.

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