RWE-Vorstandschef Peter Terium ist unter Zugzwang.
Am 4. März tagt der Aufsichtsrat, am 23. April treffen sich die
Aktionäre des angeschlagenen Essener Energiekonzerns zur
Hauptversammlung. Bis dahin ist nicht mehr viel Zeit. Teriums Ziel
dürfte es sein, die Liste der kritischen Fragen möglichst kurz zu
halten. Insbesondere die kommunalen Aktionäre machen Druck. Trotz
eines Schuldenbergs des Konzerns in Höhe von zuletzt 31 Milliarden
Euro fordern die Kommunen eine stabile Dividende in Höhe von einem
Euro pro Aktie.
Der RWE-Chef kürzt Kosten, streicht Stellen und verkauft
Tafelsilber wie die Ölfördertochter Dea. Doch die kleinen Erfolge
verblassen angesichts des großen Plans, den der Düsseldorfer
Konkurrent Eon vorgelegt hat.
Der radikale Neuanfang von Eon setzt Terium arg unter Druck.
Während beim Nachbarn der Konzernumbau lautlos vorbereitet worden
ist, gibt es bei RWE eine öffentliche Diskussionen über die künftige
Strategie. Gut möglich, dass es darum ging, durch die Indiskretionen
die ohnehin schon herrschende Unruhe im Unternehmen noch zu
vergrößern.
Wie auch immer: Terium muss sich etwas einfallen lassen, um rasch
von der Defensive in die Offensive zu kommen.
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