Kaufangebote hin, Kaufangebote her – wenn nicht
alles täuscht, ist die WestLB als eigenständige Bank noch 2011
Geschichte. Als Ganzes ist sie unverkäuflich, so lange Brüssel
Milliarden-Beihilfen von einem neuen Eigentümer zurückfordert. Die
Wahrheit ist: Eine Zerlegung und Aufteilung der Bank in die gut
laufenden Geschäfte mit der Projektfinanzierung, den Zertifikaten und
dem Zentralbankgeschäft mit den Sparkassen ist sehr wahrscheinlich.
Die zweite, bittere Wahrheit ist: Auch eine solche Abwicklung der
WestLB kostet Hunderte Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, und sie kostet
die Eigentümer Hunderte von Millionen Euro, vermutlich weit mehr als
eine Milliarde. Damit ist die WestLB ein politischer Sprengsatz: Wenn
sich erst einmal herumspricht, mit welch enormen Abfindungen die 600
beamtenähnlichen Mitarbeiter mit Rückkehrrecht zur NRW-Bank rechnen
dürfen. Eine halbe Milliarde ist hier schnell weg. Wenn dann noch die
Eigentümer Land und Sparkassen trotz Zerlegung weitere Mittel
nachschießen müssen, stellt sich die Frage: soziale Wohltat oder
Banker-Stütze? Mal schauen, wie sich hier die Linken positionieren.
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