Die Zahlen, die Statistiker in diesen Wochen
vorlegen, sind verwirrend. Da ist von dramatisch gestiegenen Preisen
für Lebensmittel die Rede, während die Discounter eine Rotstift-Runde
nach der anderen verkünden. Gleichzeitig sinkt die Teuerungsrate auf
ein Rekordtief. Manche Experten warnen bereits vor einer Deflation,
also dem dauerhaften Verfall der Preise. Fakt ist: Das vergangene
Jahr war gekennzeichnet durch den nicht enden wollenden Winter und
das Hochwasser im Juni. Die Wetterkapriolen verhagelten den
Landwirten vielerorts die Ernte. Die Preise stiegen aber auch, weil
die Rohstoffe an den Terminbörsen deutlich teurer wurden. Die Lage
hat sich inzwischen beruhigt und auch der frühe Frühling lässt in
diesem Jahr auf bessere Ernten hoffen. Allmählich fallen die Preise
im Einzelhandel wieder. Die Inflation ist aber auch so gering, weil
Sprit spürbar billiger geworden ist und der milde Winter die Kosten
für Heizöl und Gas minimiert. Das kann sich schnell ändern – nicht
nur wegen der politischen Spannungen mit Russland. Preise stehen also
in doppelter Hinsicht in Abhängigkeit von klimatischen Verhältnissen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://