Die jahrelange Verbrennung von Rückständen aus einer
Shell-Raffinerie in nordrhein-westfälischen Kohlekraftwerken hat ein
politisches Nachspiel. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ,
Donnerstagausgabe) berichtet, erklärte das NRW-Umweltministerium, die
Vorgänge sollen auch mit Blick auf strafrechtliche Gesichtspunkte
überprüft werden.
Einem Ministeriumsbericht zufolge sind die Raffinerie-Rückstände
aus dem Shell-Werk in Wesseling bei Köln an mehrere Kraftwerke
geliefert worden, darunter Standorte des Essener Kraftwerkskonzerns
Steag in Herne und Lünen. Das rußhaltige, als „Petrolkoks“
klassifizierte Material werde mittlerweile als „gefährlicher Abfall“
eingestuft, heißt es in dem Ministeriumsbericht. Zudem weise der
Raffinerie-Rückstand von Shell im Vergleich zu handelsüblichem
Petrolkoks nach bisherigem Kenntnisstand höhere Gehalte von Nickel,
Vanadium und Schwefel auf.
Der Grünen-Landtagsabgeordnete Norwich Rüße bezeichnete den
Einsatz von Raffinerie-Rückständen als Brennstoff in Kraftwerken als
inakzeptabel. „Für uns ist die Verbrennung dieser Abfälle in
klassischen Kraftwerken ein Skandal, weil schon das Umdeklarieren als
Brennstoff rechtlich mehr als zweifelhaft ist“, sagte Rüße der WAZ.
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