Nach einer Entscheidung der EU-Kommission gegen die
Netzentgelt-Befreiung großer Stromverbraucher drohen zahlreichen
Unternehmen millionenschwere Zahlungen an die Staatskasse. „Auf rund
200 Firmen kommt eine deftige Nachzahlung zu“, sagte
Grünen-Bundestagsfraktionsvize Oliver Krischer der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). „Gerade für Unternehmen
aus den Bereichen Aluminium, Papier, Glas und Kupfer ist das
problematisch, weil hier die Renditen nicht hoch sind.“
Betroffen von der Entscheidung der EU-Kommission sind unter
anderem der Essener Aluhersteller Trimet, der Chemiekonzern Evonik
und der Bochumer Mineralölriese BP. Evonik erklärte, die finanziellen
Auswirkungen für die einzelnen Unternehmen müssten „individuell erst
noch ermittelt werden“. Auf Anfrage der WAZ teilte BP mit: „Wir
prüfen derzeit den Sachverhalt und können daher momentan keine
weiteren Angaben dazu machen.“ Ähnlich äußerte sich Trimet.
Nach Einschätzung der EU-Kommission war die Netzentgelt-Befreiung
für große Stromverbraucher in Deutschland in den Jahren 2012 und 2013
illegal. Deutschland müsse diese Beihilfen nun zurückfordern.
Insbesondere für Trimet könnten die Folgen gravierend sein. Wie aus
Unterlagen der Bundesnetzagentur hervorgeht, hat Trimet allein für
das Jahr 2012 rund 29,5 Millionen Euro erhalten. Ähnlich hoch dürfte
die Entlastung im Folgejahr gewesen sein. Damit droht Trimet eine
Rückzahlung von 59 Millionen Euro.
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