Bei Geld, heißt es, höre die Freundschaft auf.
Fußball-Bundesligist Schalke 04 dreht diese Erfahrung nun um: Wahre
Freundschaft, diese Botschaft geht von der neuen Fan-Anleihe des
Clubs aus, fängt dort an, wo die Anhänger ihrem – übrigens
selbstverschuldet – in finanzielle Not geratenen Verein Geld geben,
ohne groß zu fragen, ob sie es je wiedersehen werden.
Mag die jährliche Verzinsung der Anleihe, die in Stückelungen von
100, 500 und 1904 Euro auf den Markt gekommen ist, in Höhe von 5,5
Prozent angesichts der derzeit marktüblichen Zinsen auch eine
überdurchschnittliche Rendite versprechen – sie relativiert sich
durch das gegenüber einem normalen Bankgeschäft deutlich erhöhte
Risiko.
Doch daraus machen die Schalker Verantwortlichen auch keinen Hehl.
Wenn man denn ihre Kommentare zur Herausgabe der Anleihe richtig
interpretiert, wohlgemerkt. Nicht umsonst wird die Anleihe als
„hochwertige Schmuckurkunde hinter Glas“ angeboten.
Eine Geldanlage als Fanartikel: Anders als bei den Machern des
Clubs ist bei den Anhängern Herzblut statt Kalkül gefragt.
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