Eine Komödie ausgerechnet über die Schlecker-Pleite
zu drehen, klingt abwegig. Doch unter Betroffenen und Gewerkschaftern
kommt die Idee gar nicht so schlecht an. Ihnen gefällt, dass nun
einmal die Schlecker-Frauen die Hauptrolle spielen und nicht der
abgestürzte Drogeriekönig Anton Schlecker, der den einstigen
Marktführer vor die Wand fuhr.
Zum Lachen zu Mute ist den meisten der zuletzt 27.000
Beschäftigten aber dennoch nicht. Ihr Leben nach der Schlecker-Ära
ist gekennzeichnet durch Arbeitslosigkeit, befristete Verträge,
geringe Löhne und das Wagnis der Selbstständigkeit, das sie gerade
über Wasser hält.
Verpufft ist die so vollmundige Ankündigung der damaligen
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, Schlecker-Frauen zu
Altenpflegerinnen oder Erzieherinnen umzuschulen. Überschaubare 50
machten davon Gebrauch.
Die Mitarbeiter sind einmal mehr die Verlierer einer Mega-Pleite.
Die Gewinner sind ganz klar die Handelsunternehmen. Sie freuen sich
über die Umsätze, die einstmals Schlecker eingefahren hat.
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