Kanzlerin Angela Merkel hat ihr selbst gesetztes
Ziel, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland
fahren, bereits im Frühjahr beerdigt. Derzeit sind hierzulande nicht
einmal 100.000 reine Stromer unterwegs. Bei den Neuzulassungen von
E-Autos ist die Bundesrepublik europäisches Schlusslicht – noch
schlechter als Griechenland und Irland.
Eine verbindliche Quote für alternative Antriebe könnte die
deutsche Politik und die hiesigen Autobauer aus ihrer Lethargie
erwecken. Doch noch dementiert die EU-Kommission, dass sie an einer
verbindlichen Zulassungsvorgabe für ganz Europa arbeitet. Der
Widerstand aus Berlin so kurz vor der Bundestagswahl ist offenbar
noch zu groß.
Ohne Druck wird Deutschland aber nicht die Abkehr vom
Verbrennungsmotor schaffen. Das haben wir bereits bei der zähen
Einführung des bleifreien Benzins und des Katalysators gesehen. Nur
mit staatlichen Zuschüssen kam das Umweltprojekt in Gang. Auch bei
der Elektromobilität ist die öffentliche Hand gefragt. Sie muss sich
dringend um Infrastruktur etwa mit Ladesäulen kümmern. Dann wird auch
die Nachfrage der Kunden wachsen.
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