Wir sind spät dran in Deutschland. Engländer,
Spanier, Franzosen und Italiener haben die Investoren von
Outlet-Centern großzügig ins Land gelassen. In Großbritannien gibt es
schon rund 40 dieser Schnäppchen-Dörfer. Die Niederländer und Belgier
setzen sie uns sozusagen vor die Nase.
Ist das schlimm? Eigentlich nicht. Millionen NRW-Bürger haben Spaß
daran. Ganze Familien und Nachbarschaften „reisen“ zum Einkauf hinter
die Grenze. Sie finden preiswerte Klamotten und machen sich einen
netten Tag.
Das Ruhrgebiet sieht sich dennoch herausgefordert. Zwei, drei oder
gar vier neue Outlet-Center in seiner Umgebung verträgt das Revier,
vertragen die Innenstädte nicht. Dortmund, Essen, Bochum und die
anderen sind gut beraten, gemeinsam ihre Interessen durchzusetzen.
Bisher lockt zum Beispiel die Dortmunder City Kunden aus Unna, Werl
und Soest an. Was wäre, wenn ein Einkaufszentrum in Werl die
Dortmunder in Scharen aufs Land lockte? Man darf das durchaus als
Angriff von außen verstehen.
Zwei, drei, vier große neue Outlet-Center würden nicht nur den
Ruhrgebiets-Städten hart zusetzen, sondern die Zentren würden sich
gegenseitig kannibalisieren. Zu viele Schnäppchen-Märkte sind nicht
gut. Das wissen inzwischen auch die Briten.
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