Was eigentlich ist die Steigerungsform von
Donnerschlag? Schon vor der Sommerpause sorgte das Vorgehen des
Eon-Managements für Kopfschütteln nicht nur außerhalb des
Unternehmens, sondern auch intern. Den Abbau von 11 000
Mitarbeitern und mithin jeder siebten Stelle anzukündigen, keine
Gespräche mit den Gewerkschaften zu führen und auch sonst nichts als
Unsicherheit zu hinterlassen – das Vorgehen schien in kaltschnäuziger
Brutalität kaum zu übertreffen. Bis gestern. In einer E-Mail mal eben
die Eon-Mitarbeiter von der Halbierung der Stellenzahl auf 400 in der
Zentrale wissen zu lassen – das schlägt dem Fass den Boden aus.
Wo liegt der Sinn einer solchen Strategie des Schreckens? Ein
Unternehmensführer muss zuweilen auch harte Schnitte machen. Ein
guter Manager versucht dabei, seine Mannschaft mitzunehmen und eine
Perspektive aufzuzeigen, wohin die Reise geht. Eon-Chef Teyssen aber
reißt Fronten auf: legt sich an mit Verdi, legt sich an mit drei
Landesregierungen der betroffenen Standorte. Am schlimmsten aber ist,
weil es die Attraktivität des Arbeitgebers Eon betrifft – legt sich
an mit denen, die den Karren bislang ziehen.
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