In seinem Streben nach der Schwarzen Null hat sich
Ministerpräsident Armin Laschet lange geschickt darum gedrückt, wo
konkret seine Landesregierung denn nun den Rotstift ansetzen möchte.
Gesamteinsparungen in Höhe von 131 Millionen Euro stehen allein für
2018 an – und jedes Ressort sollte selbst für sich festlegen, wie es
denn seinen Beitrag leisten kann. Dass mit dem Streichen der
Fördergelder fürs Sozialticket nun ausgerechnet zuerst eine Leistung
für Bedürftige in den Blick der Öffentlichkeit gerät, dürfte in einer
christlich-demokratischen Partei längst nicht nur Anhänger finden.
Das Sozialticket ist keine Luxusleistung. Dieser verbilligte
Fahrschein bietet Menschen, die mit ihrer Bedürftigkeit an den Rande
unserer Gesellschaft rücken, eine bedeutende Chance auf Teilhabe:
Mobil zu sein, Bekannte, die Kinder und Enkelkinder zu treffen, ein
Stadtfest oder die Kirmes zu besuchen, die Einkaufstaschen nicht den
ganzen Weg nach Hause tragen zu müssen – das sind keine überzogenen
Ansprüche, sondern Selbstverständlichkeiten unseres Lebens. Ohne die
Hilfe des Landes wird das Sozialticket besonders in den armen
Revierstädten kaum zu halten sein – Laschet riskiert, für eine
Einsparung von 40 Millionen Euro im Jahr als sozial kalt dazustehen.
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