Nicht jede Innovation, die aus den USA zu uns
herüberschwappt ist gut: Cola mit Vanille-Geschmack, Top-Model-Shows
und Halloween, zum Beispiel. Die neue Technik, die das soziale
Netzwerk Facebook aktuell in Amerika testet, gehört nicht in diese
Reihe: ein Gesichtserkennungsdienst. Nutzer laden Fotos von
unbekannten Menschen, die sie auf der Straße oder in der Disco
geschossen haben, ins Portal hoch und eine Software hilft dabei, die
Namen der Gesichter herauszufinden. Allerdings nur, wenn diese
ebenfalls Mitglied des Netzwerks sind und auf ihrem Profil die
Erlaubnis für diesen Erkennungsdienst gegeben haben. Wer nicht auf
diese Weise gefunden werden will, macht ein Häkchen an die
entsprechende Stelle. Ist doch toll. Deshalb ist es auch völlig
unnötig, dass Bundesinnenminister de Maizière (CDU) bereits jetzt
Handlungsbedarf für den Gesetzgeber angekündigt hat, sollte auch
Facebook Deutschland diese Suchmethode einführen. Facebook ist nicht
mit Google Street View vergleichbar, das ungefragt Fotos von Häusern
und Menschen ins Netz stellt. Wer sich bei Facebook tummelt, tut dies
freiwillig. Der Staat hat da nichts zu regulieren.
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